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Wasser ist das prägende Thema auf der Landesgartenschau 2020 in Ingolstadt. Zentraler Besuchermagnet: der 6.000 qm große Landschaftssee mit Parkterrasse.

Erlebbare Nachhaltigkeit: der Wassergarten mit seinen Pflanzungen sowie der Landschaftssee werden durch ein ausgeklügeltes System mit integriertem Aquafilter sowie Reinigungsschichten aus Splittmaterial vollbiologisch gereinigt.

Beim BIRCOsir®-Rinnensystem besteht durch einen stabilen, nahezu bündigen Anschluss kein Höhenunterschied zur umliegenden Oberfläche. Der See ist dadurch barrierefrei und rollstuhlgerecht für die Besucher zugänglich.

Gefälle am östlichen Zugang Piussteg: Mehrere Rinnen-Querungen und die Gitterform der Abdeckung sichern auch bei starkem Regen die Wasseraufnahme.

Der LGS-Entwurf vom Büro Därr Landschaftsarchitekten wurde für den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021 nominiert.

Für den einfachen und schnellen Einbau um die Ecke gedacht: Betonrinne und Abdeckung auf Gärung geschnitten ermöglicht eine passgenaue Ausrichtung.

Die BIRCOsir®-Betonrinnen mit Gussabdeckung. Metallzargen garantieren mit 8-facher Verschraubung pro Meter eine hohe Verkehrssicherheit und ermöglichen einen stabilen, bündigen Anschluss. (Quelle: Majuntke GmbH & Co. KG)

24.10.2022 |

Nachhaltig erlebbar

Auch nach der Landesgartenschau 2020 bleiben im Ingolstädter Piuspark Wasser und Nachhaltigkeit die prägenden Themen – ein Heimspiel für die Entwässerungsrinnen von BIRCO.

Die 20. Bayerische Landesgartenschau war die wohl nervenaufreibendste, seit der weiß-blauen Premierenschau 1980. Als Gastgeberin musste Ingolstadt die Eröffnung erstmals in der Gartenschau-Geschichte coronabedingt um ein Jahr verschieben, der Zugang war durch die Hygieneregelungen anfangs auf nur 2.500 Besucher täglich begrenzt und auch das durchwachsene Sommerwetter verhagelte die Stimmung und Bilanz: 380.440 Besucher an 166 Tagen bedeuten ein Defizit von rund elf Millionen Euro. Doch die monetäre Trauer im Herzen Oberbayerns hält sich in Grenzen. Denn viel wichtiger ist die „Bürger-Bilanz“. Und die weist nach dem zentral gelegenen LGS-Erbe Klenzepark von 1992 nun auch für die Bewohner im Nordwesten der Stadt ein neues Naherholungs-Areal auf: den Piuspark.

Beim Landesgartenschau-Gelände bestand die größte Herausforderung darin, im Spannungsfeld zwischen Industriestruktur, Einkaufszentrum, Wohnbebauung und landwirtschaftlichen Flächen ein verbindendes Element und ein grünes „Rückgrat“ für den zweiten künftigen Grünring der Stadt zu schaffen. Aber das wichtigste Ziel von Anfang an war ein nachhaltiger Rückzugsort zur Erholung und Freizeitgestaltung. Nach dem Rückbau der Schau blieb das gesamte Gelände mit einer Größe von 23 Hektar erhalten und ist seit der offiziellen Eröffnung des Piusparks am 8. April für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Das LGS-Gebot der ersten Stunde lautete „Nachhaltigkeit“ – und die ist im Piuspark tatsächlich auch auf Wasser gebaut.

Wasser als prägendes Thema

Reizvoller Mittelpunkt des neuen Dauerparks ist der 6.000 qm große Landschaftssee, an dessen klaren Kanten sich die Parkterrasse barrierefrei anschließt und den See damit erlebbar macht. Dessen 9.000 m3 Wasser und die weiter südlich gelegenen Wassergärten mit ihren Pflanzungen, Kaskaden und Trittsteinen werden durch ein ausgeklügeltes System mit integriertem Aquafilter sowie Reinigungsschichten aus Splittmaterial vollbiologisch gereinigt. Dazwischen rundet ein über 3.000 qm großer Wasserspielplatz das Gesamterlebnis ab. „Wasser ist das entscheidende Element im heutigen Piuspark. Gerade im Sommer ist der Wasserspielplatz ein Publikumsmagnet. Die Wassergärten stellen die Ruhe und die Kraft des Wassers in den Vordergrund. Und der Landschaftssee spendet als Ruhepol und Mittelpunkt des Piusparks ein angenehmes Mikroklima im direkten Umfeld und speichert bei Starkregenereignissen Regenwasser“, erklärt Maximilian Heyland, Geschäftsführer der Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH.

Herausforderung Wasser-Management

Das Thema Oberflächenentwässerung spielt auf dem LGS-Gelände neben einer energie- und emissionssparenden Pumpen- und Reinigungstechnik für die Wasseranlagen eine entscheidende Rolle, um das prägende Thema der Schau auch nachhaltig erlebbar zu machen. Für eine Parkanlage ist ein Entwässerungssystem nicht vorgeschrieben, das Regenwasser kann normalerweise in den natürlichen Grünflächen versickern. Aber die Verantwortlichen setzen im Piuspark aus mehreren Gründen auf ein gesteuertes, dezentrales Regenwassermanagement mit Betonrinnen vom Entwässerungsspezialisten BIRCO und unterirdischen Rigolen. „Ziel war es, dass im gesamten Piuspark kein Niederschlagwasser den öffentlichen Kanal zusätzlich belastet, sondern dem Grundwasserkreislauf erhalten bleibt und wo immer möglich, auch anstelle von wertvollem Trinkwasser genutzt wird. Neben entsprechend geschaffenen Gefällesituationen zur Steuerung und ausreichend dimensionierten Vegetationsflächen zur Wasseraufnahme kommen bei den großen, versiegelten Nutzflächen deshalb Entwässerungsrinnen zum Einsatz. Sie leiten das Regenwasser direkt in ein unterhalb gelegenes Rigolensystem. So kann das Niederschlagswasser langsam dem Grundwasser zugeführt werden“, beschreibt Heyland das Konzept.
„Bei Starkregen und größeren Niederschlagsmengen würde sich sonst gerade an den stark frequentierten Besuchermagneten das Wasser sammeln, denn dies sind ja die größten versiegelten Areale. Zum anderen ist auch die Wiederherstellung von Flächen und Bepflanzungen nach starken Regenfällen mit einem geregelten Entwässerungssystem bei weitem nicht so arbeits- und kostenintensiv und die Flächen oberhalb der Rigolen bleiben nutzbar“, ergänzt Jochen Peter, Technischer Projektleiter im Planungsbüro Därr Landschaftsarchitekten in Halle an der Saale.

Stabilität ist Trumpf

Zunächst mussten die Größe und Oberflächenbeschaffenheit der zu entwässernden Bereiche, die kalkulierten Belastungen und Niederschlagsmengen sowie die hydraulischen Leistungen ermittelt werden. Als Ergebnis kamen im südlichen Teil des Geländes auf seinen gepflasterten und versiegelten Passagen insgesamt 609 Meter Schwerlast-Entwässerungsrinnen BIRCOsir® in den Nennweiten 100 bis 200 mit durchgehender Aufschwemmsicherung (AS) zum Einsatz. Ein Vorteil der Rinnen-Lösung aus Baden-Baden: Das Wasser wird sofort und oberflächennah abtransportiert. Die Entscheidung für die BIRCOsir®-Betonrinnen hatte weitere Gründe, wie Bernhard Kohlhuber vom ausführenden Landschaftsbau- und Großprojekt-Experten Majuntke GmbH & Co.KG aufzeigt: „Die Betonrinnen sind ein bewährtes System, das vor allem durch seine Stabilität überzeugt. Auf der Baustelle der Landesgartenschau herrschte noch sehr viel LKW-Verkehr, die Rinnen und die entsprechenden Abdeckungen mussten also hohen Belastungen standhalten. Nahe am See war auch die Seitenstabilität sehr wichtig“. Hohe und extreme Horizontal- und Punktbelastungen stellen eine besondere Herausforderung in der Entwässerungsplanung dar. BIRCORinnenelemente überzeugen hier mit ihrem druckresistenten C 40/50 Beton mit hohen Belastungsreserven. Ein geringer Wasser-Zement-Wert garantiert zudem beste Abriebswerte, Frost- und Tausalzbeständigkeit sowie eine geringe Wasser-Eindringtiefe. Die Seitenstabilität ist dadurch bis zu dreimal höher als bei herkömmlichen Bauteilen und durch die gute Haftfähigkeit der Betonoberfläche kann sehr einfach eine stabile und barrierefreie Verbindung zum angrenzenden Asphalt bzw. Beton-Plattenbändern erreicht werden.

In Sachen Verarbeitung und Einbau wird Stabilität auch im Detail großgeschrieben. Das Rinnensystem von BIRCO ist mit einer Kombiverschluss-Massivstahlzarge ausgestattet. Die schwarz-tauchlackierten Gitter-Gussabdeckungen können bis zu achtmal pro Meter mit dem Rinnenelement verschraubt werden, was eine hohe Verkehrssicherheit gewährleistet. Für einen passgenauen und schnellen Einbau auf der Baustelle können die Betonrinnen inklusive Abdeckungen im 90°-Winkel oder ganz individuell auf Gehrung zugeschnitten werden.

Bewährter Beton

Die Stabilität und Langlebigkeit der BIRCO-Schwerlastrinnen haben allerdings ihren Preis – zahlbar mit einem höheren Gewicht. Die im Piuspark eingesetzten Ein-Meter-Betonelemente bringen rund 60 bis 130 Kilogramm auf die Waage. Für Projektleiter Steffen Hartmann von Majuntke aber kein Problem: „Unser Team hat mit den Betonrinnen schon jahrelange Erfahrung, ist im Einbau mit Bagger und Tragehilfen geübt und es ist einfach ein durchdachtes und bewährtes System. Für uns als zertifizierter Recycling- und Baustoffentsorgungs-Fachbetrieb spielt allerdings das Thema ressourcenschonendes Bauen eine entscheidende Rolle. Rinnen aus Polymer-Beton oder Kunststoffvarianten sind zwar leichter, aber die BIRCO-Betonrinnen können gerade beim Thema Nachhaltigkeit punkten. Das überschüssige Material lässt sich einfach auf anderen Baustellen verwenden oder kann zu neuen Baustoffgemischen aufbereitet und wiederverwertet werden“.
Und hier schließt sich der Kreis in Sachen Nachhaltigkeit. Das Landesgartenschau-Gelände bleibt für die Ingolstädter durch den Piuspark nachhaltig erlebbar und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem prägenden Element – der Ressource Wasser – kann eben im Detail wortwörtlich auch tiefer gehen. Oberflächennah, mit Entwässerungsrinnen à la BIRCO.

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